Jahresbericht zum 100 jährigen Jubiläum 2013

Mit der Jahreshauptversammlung im Januar 2013 im Vereinslokal
Dieter Jansen fiel der Startschuss für unser Jubiläumsjahr.

100 Jahre Tambourcorps Lüttingen – Klotzen, nicht kleckern sollte die Devise sein.

In vielen Gremien und Komitees liefen die Vorbereitungen teilweise schon seit mehreren Jahren.

Im März standen die ersten zwei großen Termine auf dem Kalender. Die Filmabende.

Mit viel Zeitaufwand sichtete das Komitee, bestehend aus Gerd, Viktor und Heinz die von Theo Peeters zur Verfügung gestellten Filmaufnahmen. Unterstützung erhielten die drei durch den Film-Profi Wolfgang Wilhelmi, mit dessen Hilfe eine DVD mit Mitschnitten von vergangenen Auftritten vor Allem aus den 80ern.

Die beiden Filmabende, es waren zu den zwei Terminen je aktive, passive und ehemalige Spielleute sowie alle interessierten Bürger eingeladen, waren ein voller Erfolg. In der Grundschule hatten wir die DVD auf einer großen Leinwand vorgeführt und danach auch direkt zum Kauf angeboten. Die Nachfrage war schon hier sehr gross.

Im April war dann auch die Festschrift und der eigens kreierte Jubiläumsschnaps „Queckenschockler und Prekkenblut“ fertig

Unsere nächste Aufgabe war es die Lüttinger auf das Fest einzustimmen und möglichst viele persönlich einzuladen.

Hierzu hatten wir die Straßen im Dorf schon bei der JHV auf kleine Gruppen Augeteilt. Diese Gruppen aus 2-4 Spielleuten machten sich ans Klinken putzen um einzuladen, Festschrift und Pins verkaufen und den Jubi-Schnaps zum Kauf anzubieten… natürlich nicht ohne vorher ein kleines Pinneken zu verköstigen.

Die eibne oder andere Sammlergrupppe nahm ihren Job sehr ernst aund hat fleißig mitprobiert.

Auch bei diesen Hausbesuchen war die Resonanz der Lüttinger überaus positiv. Der Schnaps schmeckte, die Pestschrift und die Pins verkauften sich gut.

Die Nachbarschaften im Dorf hatten sich zusammengefunden um das Dorf für unser Jubelfest zu scmücken.

Nachbarn von Salmstrasse um Blauem Stein hatten neben dem Bogen an der Lüttinger Hauptzufahrt unweit des Hafens zwei riesige Spielleute aus Strohpuppen aufgestellt.

An der Fischerstraße entstand in Höhe Schmithuisen ein großer Bogen über der Straße. Auch auf der Pantaleonstrasse hatte die Nachbarschaft einen prächtigen Boogen aufgestellt.

Auch die zweite Ortseinfahrt am Paßweg wurde von den fleißigen Nachbarn mit selbstgenauten Holzlyren und rot-weiß gekränzten Bäumen verziert.

Am Schützenplatz, wo schon das 7-Bord große Zelt bereit stand, baute die vierte Kompanie ebenfalls einen beeindruckenden Bogen zwischen Feuerwehr und Zelt.

Selbstverständlich haben Abordnungen die fleißigen Boogenbauer besucht und mit dem ein oder anderen Trunk versorgt.

Am Mittwoch vor dem Feste haben wir im Zelt dann nach den anstehenden Aufbauarbeiten noch ein Bierchen getrunken. Auch Brudermeister Bernie gab uns noch kurz die Ehre um uns viel Glück zu wünschen. Vielen, vor allem unserem ersten Vorsitzenden Furthy stand die Anpannung ins Gesicht geschrieben.

Hoffentlich wird alles gut…

Am frühen Donnerstagmorgen des 09.Mai befanden sich die gleichen Spielleute wie am Vorabend, nämlich nahezu alle, bereits wieder auf dem Schützenplatz, um mit aller Vorfreude die letzten Feinheiten für das Jahrhundertfest in Angriff zu nehmen. Um 11:00 Uhr begann wie in jedem Jahr das Frühlingsfest mit einem einstündigen Platzkonzert des Tambourcorps Lüttingen. Nach einer Eröffnungsredeunseres 1. Vorsitzenden, Andreas Furth, sowie dem 1. Vorsitzenden des Heimat und Bürgervereins, Klaus Kaja, baute das Mixed Age Orchestra unter der Leitung von Andreas Elders Ihr Equipment auf. Sie machten Ihrem Werbeslogan „Der richtige Mix für Jung und Alt“ wieder mal alle Ehre.

Aus acht Hähnen zapfte unsere Mannschaft was das Zeug hielt. Am Mittag war der Platz kaum noch zu überblicken. Diese Menschenmassen übertrafen selbst die letzten zwei grandiosen Frühlingsfeste um ein vielfaches. Zugegebener Maßen stießen wir hier an unsere Grenzen.

Auch die Drahtesel türmten sich rund um die Feuerwehr und Scholtens Bauernhof. Gegen Abend heizte die Mobildisco Fata Morgana das Zelt richtig ein und es wurde getanzt bis in den Morgen. Zu späterer Stunde gab es eine Premiere auf dem Frühlingsfest. Es wurde durch Spielmann Bours Freibier befohlen, wonach sich jeder Gast brav sein Getränk an der Theke abholte. Einziger Wehrmutstropfen waren einige wenige Chaoten, die am Rande des Festes Streit suchten.

Am Freitagmorgen waren wieder alle Spielleute zur Stelle. Wir mussten den Platz und das Zelt für den Abend auf Vordermann bringen. Mit Wut und Bestürzung reagierten wir auf die Nachricht, dass einige der Krawallmacher vom Vorabend die am Ortseingang gebauten Strohpuppen umgeworfen und damit teilweise zerstört hatten. Sofort machten sich einige Spielleute auf den Weg um vielleicht noch etwas retten zu können. Innerhalb von Minuten waren auch die Nachbarn zur Stelle um die großen Spielmänner wieder herzurichten. Mit vereinten Kräften und mit Unterstützung von Christian Scholten samt Trecker und Frontlader standen die Puppen rechtzeitig zur Eröffnung des zweiten Tages wieder.

Um 19:00 Uhr trat das gesamte Lüttinger Batallion sowie die befreundeten Schützenbruderschaften St. Helena, St. Viktor, Mörmter-Ursel-Willich, St. Willibroard Wardt und die St. Marienbruderschaft aus Winterswick am Festzelt an. Nach einem kurzem Umzug durch das Dorf, musikalisch begleitet durch den Musikverein Bislich, das Tambourcorps Bislich, des Landestambourcorps Birten sowie das Tambourcorps Lüttingen, fand unter der Leitung von Oberst Bernd Hußmann ein fantastischer Zapfenstreich zu Ehren des Tambourcorps auf dem Dorfplatz statt. Nach dem Rückzug zum Zelt eröffnete Andreas den Abend mit einer Rede, nach der Oberst Bernd das Wort für ein paar Grußworte übernahm, um dann die verdienten Spielleute auszuzeichnen.

Für Seine Verdienste rund um das Jubiläum erhielt Gerd Janßen den vereinsinternen Verdienstorden. Marcel Jansen, Nils Elders und Marcel Schmitz wurden für 10-jährige Mitgliedschaft im Tambourcorps ausgezeichnet.

Landesbezirksbundesmeister Helmut van den Berg und Bezirksbundesmeister Wolfgang Mehring nahmen die weiteren Ehrungen vor.

Den Hohen Bruderschaftsorden für Ihre Verdienste im Tambourcorps erhielten:

Jürgen Rösen, Hans-Gerd Wonning, Hermann van Schyndel und unsere amtierende Majestät Günter Düpont.

Von herzlichem Beifall war die Ehrung für Heinz Rodermond mit dem St. Sebastianus Ehrenkreuz begleitet.

Zum guten Schluss zeichnete Diözesanbundesmeister Peter Heeß unter großem Beifall unseren Tambourmajor Franz Elders mit dem Schulterband zum St. Sebastianus-Ehrenkreuz aus.

Die Majestäten nebst Throngefolge eröffneten den Abend zur Musik der Band Enjoy und wir feierten bis in die frühen Morgenstunden.

Am Samstag war das Zelt um 13 Uhr wieder für den Empfang der befreundeten Gastvereine hergerichtet.

Nach 3 kurzfristigen Absagen steuerten 17 Vereine unter der Koordination der Feuerwehr und begleitet durch unsere Spielleute das Festzelt an Die Startpunkte für den Sternenmarsch waren Am Dorfend, Geitenend und der Hafen.

In einer kurzen Corpsführerbesprechung unter Leitung von Andreas Keuchel wurde die Reihenfolge der Einzelstücke festgelegt.

Die geladenen Vereine feierten einen feucht-fröhlichen Nachmittag mit uns und den Lüttingern. Erwähnenswert ist an dieser Stelle die unglaubliche Feierstimmung unserer Freunde aus Suderwick, die gefühlte fünf Anläufe brauchten um aus dem Zelt zum Bus zu marschieren um dann doch wieder ein weiteres Ständchen am Bierwagen zu spielen.

Am Ende des Nachmittags fand das große musikalische Finale im Festzelt statt: 3 Märsche gespielt von allen anwesenden Vereinen unter der Leitung des Tambourmajors des Spielmannszuges aus Wardt, Rainer Hußmann. Doch es war vorher schon beschlossene Sache: den allerletzten Marsch des Tages sollte unser Jubiläums-Tambourmajor Franz Elders leiten.

So beendete Franz ein wunderbares Freundschaftstreffen mit dem Marsch „Alte Kameraden“.

Gegen 19:00 Uhr war alles bereitet für den Empfang der geladenen Gäste zum Jubiläumsball. Die Ortsgremien aus dem Lüttinger Dorf, ehemalige und passive Mitglieder sowie die Ehrengäste gaben sich das Mikro in die Hand. Was als kurze Eröffnungsrede durch den Vorstand geplant war, wurde eine nicht enden wollende Laudatio auf unser Tambourcorps und die bisher schon einmaligen Feierlichkeiten.

Zum Ende seiner bewegenden Eröffnungsrede sagte unser erster Vorsitzender, Andreas Furth: „Wir haben hier an diesen Tagen Geschichte geschrieben. Wir wissen es nur noch nicht.“

Zum guten Schluß stifteten die amtierenden Majestäten Günter und Gabriele, sowie unser Schirmherr des Jubiläums, Josef Bours, jeweils eine neue Marschtrommel für das Tambourcorps.

Nach der Übergabe bat der 1. Vorsitzende die Band City Sound um den Eröffnungstanz durch die Majestäten nebst Throngefolge, und es wurde wieder bis in die Nacht gefeiert.

Am Sonntagmorgen trat das ganze Lüttinger Batallion zum Kirchgang an. Das Festhochamt wurde durch Propst Wittke hervorragend gestaltet. Musikalisch untermalt wurde es durch die Lüttinger Chorgemeinschaft sowie durch den extra für das Jubiläum gegründeten Tambourcorpsgesangsverein.

Propst Wittke weihte die neue Schwenkfahne, die das Tambourcorps der St. Pantaleon Bruderschaft zum Jubiläum gestiftet hat.

Anschließend wurde zum Gedenken der verstorbenen Kameraden am Ehrenmal ein Kranz niedergelegt.

Nach einem kurzen Umzug durch das Dorf ging es ins Festzelt, um das Jubiläum mit einem Abschlussfrühschoppen zu krönen.

Vorher allerdings verlieh das Tambourcorps 1913 unserem Oberst Bernd den vereinsinternen Verdienstorden für seinen jahrelangen Einsatz im Vereinsleben und als Zeichen der Verbundenheit zwischen Tambourcorps und Bruderschaft, aber auch als Dank für die gute Zusammenarbeit im Vorstand.

Auch unser erster Vorsitzender Andreas Furth erhielt den vereinsinternen Verdienstorden. Nicht zuletzt dafür, dass er unseren Verein in den letzten drei Tagen beeindruckend vertreten und präsentiert hat. Auch in der Vorbereitungszeit hatte Andreas stets ein offenes Ohr für jeden Spielmann, oder diejenigen, die zum Jubiläum beitragen wollten. Ein solcher Einsatz ist etwas Besonderes und sollte auch entsprechend gewürdigt werden.

Das Tambourcorps eröffnete den Frühschoppen mit einem Platzkonzert. Um 13 Uhr übernahm dann die holländische Joekskapel De Heituters uit Mook. Sie heizten das Zelt so richtig vor, bevor dann zu späterer Stunde noch die Band „Köln Kartell“, bekannt aus dem Kölner Karneval, dazu stieß und die beiden Stimmungsbands dem 100-jährigen Jubiläum des Tambourcorps Lüttingen den passenden Abschluss verlieh.

Zu diesem unvergesslichen Frühschoppen könnte man eine ganze Seite zu Papier bringen. Ich bin mir aber sicher dass es nur eine Beschreibung geben kann:

Man muss dabei gewesen sein…

Nach nur wenigen Wochen war es dann wieder soweit – Schützenfest.

Für eine Überaschung sorgte Spielmann Heiko van Wesel, der sich kurzentschlossen mit Tim Brunzel und Stefan van Linn bei den Königsaspiranten einreihte und den Vogel herunterholte. So waren wir auch für den Rest des Jubiläumsjahres das Königstambourcoprs.

Viele Stimmen sorgten sich im Vorfeld unseres Festes, dass das Schützenfest unter unseren 4-tägigen Feierlichkeiten leiden könnte. Dies war nicht der Fall. Wir feierten auch so kurz nach dem Jubiläum ein tolles Schützenfest. „Scheiss drauf, Kirmes ist nur einmal im Jahr…“

Im September stand der Gegenbesuch beim Stiftungsfest unserer Freunde in Suderwick auf dem Programm. Wir wurden herzlich empfangen und feierten das die Heide wackelte. Nach dem Einzelvorspiel wurde mit Lüttingen, Lüttingen Schlachtrufen applaudiert. Da die Stimmung nach dem Freundschaftstreffen auf dem Höhepunkt war, ließen wir es uns nicht nehmen nach einer kurzen Stärkung bei McDonalds den Jubiläumsfeierlichkeiten des Spielmannszuges Hönnepel noch einen Besuch abzustatten. Für den Busfahrer war dieser Abend eine harte Prüfung. Für uns war es ein toller Tag.

Zum Ende des Jubiläumsjahres veranstalteten wir Ende November unseren Kameradschatsabend im Vereinslokal Dieter Jansen. Das Komitee um den aus dem aktiven Dienst scheidenden Speeken hatte eine bemerkenswerte Tombola und, nach langen Jahren wieder eine Live-Musik organisiert.

Kurz vor Weihnachten besiegelten wir das Jahr mit unserem Abschlussschießabend auf dem Schießstand in Wardt. Knapp 25 Spielleute gaben Ihre Schießkünste zum Besten. Es war ein geselliger und lustiger Abend.

 

Langsam können sie also losgehen. Die Planungen für die Große Zahl 111 Jahre Tambourcorps Lüttingen.

Am Ende dieses Jahres ist eines klar:

Wir haben Geschichte geschrieben.

 

Anhänge zum Jubiläum:

zum Festhochamt: Flyer zur Festmesse Download